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13.07.2020

Ladeinfrastruktur: 1.000 Schnelllader und besser als Tesla sein

E-Autos und Plug-in-Hybride erobern immer mehr die Straßen in Deutschland. Doch mit zunehmend mehr Elektroautos auf den Straßen müssen gleichzeitig genügend Ladepunkte vorhanden sein. Deshalb wird der Ausbau der Ladeinfrastruktur jetzt Chefsache.

Gezielter Ausbau der Ladeinfrastruktur

Der Bund steigt in die Planung und Umsetzung eines deutschlandweiten Schnellladenetzes ein, so das Online-Magazin EFAHRER. Geplant ist die Installation von 1.000 Schnellladeorten. Ziel ist es, einen „zügigen und koordinierten Aufbau von flächendeckenden Lademöglichkeiten in Deutschland sicherzustellen“, so Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Insgesamt sind bis zu 4.500 Ladestationen geplant.

Ladestation mit Elektroauto
Ladestation mit Elektroauto

Mit der Umsetzung ist die bundeseigene NOW GmbH (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie) betraut sowie die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur. Deren Leiter, Johannes Pallasch, zeigt sich erfreut über die Entwicklung. „Wir müssen das aktuelle Marktversagen überwinden“, so Pallasch.

Ladeinfrastruktur: besser sein als Tesla

Was steckt hinter dem Marktversagen? Damit ist zum einen die noch immer zu geringe Anzahl an Schnellladesäulen gemeint. Zum anderen ist die Anzahl an Funktionen ebenfalls zu gering. Außerdem sollen die neuen Schnelllader deutlich verbraucherfreundlich in Bezug auf Nutzbarkeit, Anbieter und Preis.

Vorbild beim Schnellladenetzwerk ist der US-Autobauer Tesla. Doch der Bund strebt danach, noch einen drauf zu setzen. Geplant ist, dass die jeweiligen Schnellladeorte mit noch besserem Service überzeugen wie Überdachungen oder Toiletten.

Enge Bedingungen für den Ausbau

Das Vergabeverfahren soll spätestens im vierten Quartal in 2020 starten. Die 1.000 Standorte sollen mindestens eine Zweistellige, in Einzelfällen sogar dreistellige, Anzahl an Ladepunkten haben. Doch die Bedingungen für den Betrieb der Ladeorte sind hoch. Dazu zählen unter anderem folgende Punkte:

  • Unternehmen bleiben Betreiber der Ladeorte
  • Vertrag zwischen Unternehmen und Bund zur Gewährleistung hoher Qualitätsstandards
  • Mindestleistung eines DC-Ladepunktes mit 150 kW sein
  • Standorte müssen ausbaufähig sein
  • Ausschreibung der Standorte erfolgt in Losen, mit attraktiven und weniger interessanten Standorten

Durch die Kombination von unterschiedlich attraktiven Standorte in einem Los soll ein gleichmäßiger flächendeckender Ausbau garantiert werden. Geplant ist, dass der Bund eigene Standorte zur Verfügung stellt. Dies soll ebenfalls durch die Länder und Kommunen erfolgen. Zusätzlich solle private Grundstücke genutzt werden, die verkehrstechnisch geeignet sind.