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06.04.2020

Batterierecycling: So werden E-Auto-Akkus recycelt

In Elektroautos sind in der Regel sogenannte Lithium-Ionen-Akkus verbaut. Diese Akkus enthalten seltene Rohstoffe wie Lithium und Kobalt. Sie sind deshalb viel zu wertvoll, um einfach entsorgt zu werden. Deshalb spielt Batterierecycling eine immer wichtigere Rolle. Wie das Recycling der E-Auto-Akkus funktioniert und woran es aktuell noch hakt, erfahren Sie hier.

Batterierecycling: Um welche Rohstoffe geht es?

Lithium und Kobalt sind die wertvollsten Schätze in einer Batterie bei Elektroautos. Allerdings bestehen diese Akkus noch aus weiteren Rohstoffen. Wie der ADAC schreibt, setzt sich eine 400 Kilogramm schwere Antriebsbatterie mit einer Kapazität von 50 kWh aus den folgenden Elementen zusammen:

  • 6 kg Lithium
  • 10 kg Mangan
  • 11 kg Kobalt
  • 32 kg Nickel
  • 100 kg Graphit

Neben diesen genannten Stoffen besteht die E-Auto-Batterie noch zu großen Teilen aus Aluminium, Stahl und Kunststoffen.

Veraltete Gesetzeslage beim Batterierecycling

Gegenwärtig gibt es bereits einige Anlagen, welche Lithium-Ionen-Akkus in großen Mengen recyceln können. Allerdings gibt es derzeit noch nicht genügend E-Auto-Batterien, die nicht mehr benötigt werden. Das ist die Voraussetzung, um in industriellen Maßstäben Akkus zu recyceln. Ansonsten wären der ökonomische sowie ökologische Aufwand zu groß.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Gesetzesanforderungen an das Batterierecycling nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind. Laut dem Batteriegesetz von 2009 müssen mindestens 50 Prozent der Materialien wiederverwendet werden.

Dabei beziehen sich diese 50 Prozent auf das Gewicht einer Batterie. Die Erfüllung dieser Quote gelingt allein durch das Entfernen von Kunststoff, Stahl und Aluminium. Eine Rückgewinnung der wichtigen Elemente wie Kobalt und Lithium findet nicht statt.

Novellierung des Gesetzes

Das Batteriegesetz stammt aus einer Zeit, in der Elektroautos nicht zum Alltag bzw. zur näheren Zukunft gehörten. Lithium-Ionen-Akkus hatte das Gesetz ebenfalls nicht im Blick. Deshalb fordern Experten eine Überarbeitung des Gesetzes.

Prof. Bernd Friedrich von der RWTH Aachen fordert deshalb: „Ein Recycling-Verfahren ist dann effizient, wenn es die Zielelemente wie Graphit, Lithium oder Kobalt zu mindestens 90 Prozent zurückgewinnt.“

Nachhaltiges Batterierecycling

In der Zukunft sollte das Batterierecycling aus einem mehrstufigen Verfahren bestehen. Dadurch wird eine höhere Recycling-Quote erreicht, so der ADAC. Der Prozess besteht aus insgesamt fünf Stufen:

  1. Manuelle Demontage des Batteriesystems
  2. Sortieren
  3. Schreddern
  4. Thermische Aufschmelzung
  5. Materialtrennung

Um dieses System wirtschaftlich zum Laufen zu bringen, müssen zwei Anforderungen erfüllt werden. Zum einen ein erhöhter Automatisierungsgrad im Batterierecycling und zum anderen eine große Anzahl an E-Auto-Batterien. Letzteres sollte in naher Zukunft vermutlich kein Problem mehr sein.